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Modellkommunen

Auerbach/ V. (Sachsen) und Haldensleben (Sachsen-Anhalt) wurden als Projekt-Modellkommunen ausgewählt, weil seitens des Vereins bereits Kontakt in beide Städte bestand. Zudem hatten beide Interesse an der Zusammenarbeit beim Thema Carsharing signalisiert. Die Städte sind etwa gleich groß, verfügen neben Bahnanschluss und die Einbindung in das (über)regionale Busnetz auch über ein erstes Carsharingangebot, welches einer Aufwertung bedarf, um es zu verstetigen. Dennoch gibt es auch Unterschiede, die im Folgenden kurz skizziert werden.

© Antje Böttcher

Auerbach/ Vogtland
(Große Kreisstadt des Vogtlandkreises, Sachsen)

 
Zahlen und Fakten:

  • Einwohner: 18.357 EW (leicht sinkend) (Stand 31.12.2018)
  • Bevölkerungsdichte: 331 EW/ km2
  • Teil des Mittelzentralen Städteverbundes Falkenstein-Ellefeld-Auerbach-Rodewisch
  • Autos/ 1.000 EW:
  • Durchschnittsalter:
  • Höhenunterschied tiefster/ höchster Punkt: rund 280 m auf ca. 5 km
     

Verkehr:

  • Entfernung zum nächst gelegenen Oberzentrum: Plauen und Zwickau (je knapp 30 km)
  • Entfernung zum nächst gelegenen Autobahnanschluss: 12 km
  • Verkehrsverbund: Verkehrsverbund Vogtland (VVV)
  • Bahnanschluss: Betreiber: Vogtlandbahn; Regionalbahnstrecke Plauen – Kraslice (Tschechien) über den Oberen Bahnhof (stündlich nach Plauen (30 min Fahrtzeit); Regionalbahnstrecke Zwickau – Kraslice über den Unteren Bahnhof (stündlich nach Zwickau (40 min Fahrtzeit)
  • Busnetz: seit Oktober 2019 Einbindung in das Plusbusnetz (stündliche Verbindungen innerhalb des Vogtlandes), dazu Stadtbusnetz; Fahrradmitnahme in Bus und Bahn innerhalb des VV kostenlos (nur sehr begrenztes Angebot)
  • Carsharingangebot: seit 2018 beim VVV 2 Elektrofahrzeuge; unter der Woche vom VVV als Dienstwagen geblockt; nicht beworben und daher kaum genutzt
  • Alltagsradnetz: zum Projektstart gibt es in der Kernstadt eine Straße mit neu angelegten Schutzstreifen, einige wenige gemeinsame Geh-/ Radwege entlang stark befahrener Durchgangsstraßen, keine flächendeckende Verkehrsberuhigung und nur einzelne gute Fahrradabstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum.
  • Touristisches Radnetz: Göltzschtalradweg und Göltzsch-Höhenradweg (beide noch im Ausbau); insbesondere die neu gebauten Abschnitte werden gut genutzt

 

Auerbach im Vogtland

Nach 1990 kommt es durch die Anlage von Industrie- und Gewerbegebieten sowie durch zahlreiche Eingemeindungen zu einer Ausdehnung der Stadt in Ost-West-Richtung. Der Bau der Umgehungsstraße S 299 im Westen der Stadt bringt nicht die erhoffte Entlastung anderer Straßen und zertrennt zudem bestehende Wegebeziehungen, die früher der Erholungsnutzung (zu Fuß, per Rad) dienten und heute die Führung des Göltzsch-Höhenradweges erschweren. Im Bereich der Kernstadt entsteht auf dem Gelände des früheren Fußballstadions der Erholungspark Hofaupark, der von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird. Nach und nach werden die hier angelegten Radwege durch weitere Baumaßnahmen parallel zur Göltzsch verlängert und intensiv genutzt.

 
 

© Antje Böttcher

 

Haldensleben
(Kreisstadt des Bördekreises, Sachsen-Anhalt)

 
Zahlen und Fakten:

  • Einwohner: ca. 19.000 EW (leicht steigend) (Stand 31.12.2018)
  • Bevölkerungsdichte: 123 EW/ km2
  • Autos/ 1.000 EW:
  • Durchschnittsalter:
  • Höhenunterschied tiefster/ höchster Punkt: max. 50 m
     

Verkehr:

  • Entfernung zum nächst gelegenen Oberzentrum: Magdeburg (ca. 30 km)
  • Entfernung zum nächst gelegenen Autobahnanschluss: 13 km
  • Verkehrsverbund: Magdeburger Regionalverkehrsverbund (marego)
  • Bahnanschluss: Regionalbahnstrecke Magdeburg – Wolfsburg, stündliche Verbindung nach Magdeburg (30 min Fahrtzeit), Betreiber Abellio; Bahnhof Haldensleben bereits gefördert aus Schnittstellenprogramme (Verbesserung der Zugänglichkeit und Verknüpfung von SPNV mit anderen Verkehrsträgern)
  • Busnetz: eingebunden in <o> mein Takt – Bahn-Bus-Landesnetz Sachsen-Anhalt (Bahn & Bus aufeinander abgestimmt); Fahrradmitnahme in Bus und Bahn kostenlos (im Bus begrenztes Angebot)
  • Carsharingangebot: marego kooperiert in Magdeburg bereits mit einem Carsharing-Anbieter; im Rahmen eines Programms zur „Zukunftsfesten Stadt“ gibt es bereits erste Berührungspunkte bei lokalen Akteuren mit dem Thema Carsharing
  • Alltagsradnetz: In Haldensleben sind Fahrräder im Alltag präsent. Dies liegt nicht nur am flachen Relief, sondern auch an den Bedingungen: Wohngebiete und die Altstadt sind weitestgehend verkehrsberuhigt, an einem Teil der größeren Straßen existieren bauliche Radwege, wenn auch von unterschiedlicher Qualität. In der Altstadt trüben einige nicht geöffnete Einbahnstraßen das unbeschwerte Radfahren. Am Bahnhof gibt es die Möglichkeit, das Fahrrad einzuschließen, im öffentlichen Raum findet man zahlreiche Anlehnbügel zum Abstellen von Fahrrädern und auch größerer Arbeitgeber haben nicht nur Parkplätze, sondern auch Fahrradabstellanlagen vor der Tür.
  • Touristisches Radnetz: Aller-Elbe-Radweg, Ohre-Beber-Radweg, 4-Millionen-Menschheitsgeschichte

  

Haldensleben

Nach der Wende wächst die Fläche der Stadt durch Eingemeindungen sowie durch die Fertigstellung des Industriegebietes Haldensleben-Ost. Es siedeln sich ein großes Versandzentrum sowie Zulieferer der Automobilindustrie an. Die Altstadt mit ihrer nahezu komplett erhaltenen Stadtmauer sowie auch der Bahnhof inkl. seines Vorplatzes erfahren umfangreiche Sanierungen. Fußgängerfreundlich gestaltete Fußwege sowie Fassadenbegrünung laden zum Flanieren und Verweilen ein. 2006 und 2008 erhält Haldensleben die Auszeichnung Familienfreundlichste Kommune Sachsen-Anhalts.

 

© Antje Böttcher
© Antje Böttcher